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Dezember
2011
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Ein kurzer Sammelbericht Die große Kalkgrube (Danium)
in der Nähe Assens am Mariagerfjord in Dänemark war jahrelang Lieferant vieler
guter fossiler Seeigel. Endlich hatten wir uns entschlossen, einmal den
Limfjord zu verlassen und in Assens zu sammeln. Leider stellte sich heraus,
dass die Grube nicht mehr in Betrieb und
alles zugewachsen war. Die weidenden Pferde sahen uns nur ratlos an. Auch
kleine Abraumhalden brachten keine Erfolge. Dann haben wir uns ganz auf
Dalbyover (siehe dazu auch die bisherigen Berichte, die über das Inhaltsverzeichnis
dieser Homepage zu finden sind) konzentriert und sind nur abends noch ein paar
Schritte an dem kleinen ca. 300 Meter langem 2-3 Meter breitem Steinstrand in
der Nähe der alten Grube am Mariagerfjord spaziert. Wir staunten nicht
schlecht, als wir in insgesamt ca. 3,5 Stunden (drei kleine Spaziergänge)
Sammelzeit über 40 Cyclaster (=Brissopneustes) als
Flintsteinkerne fanden. Die Erhaltung ist nicht überwältigend, aber die hohe
Anzahl hat uns verwundert. Wir zeigen hier vier noch halbwegs vorzeigbare
Beispiele (je 2 Cyclaster danicus und Cyclaster suecicus).
Daneben fanden wir ca. die gleiche Anzahl von Echinocorys, was uns aber nicht so überrascht hat, da sie im Danium allgegenwärtig sind. Als Rarität
war auch ein Herz-Seeigel dabei, den wir bisher noch nicht bestimmen konnten (Micraster
(gehört nicht ins Danium) oder „Linthia danica“). Da steht eine
Bestimmung noch aus. Ihr
Joachim Kahlke und Siegfried Taake
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November
2011
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Ansichten: a = von oben
b
= von unten c
= von vorne d
= von der Seite e
= von hinten
Die lange Kreideküste an der französischen Kanalküste
ist bekannt unter Fossiliensammlern. (ausführlicher Bericht folgt demnächst).
Auch und gerade Seeigel können dort gefunden werden.
Es gibt zwei Suchmethoden: 1. die Flintsteinstrände nach der
fünfstrahligen Struktur der Seeigel absuchen und so ca. einen Steinkern pro
Stunde (unterschiedliche Arten) sammeln, oder 2. die Kreidebrocken, die
von der bis zu 100 Meter hohen Küste abbrechen nach kleinen Anzeichen von
Seeigelschalen absuchen. Bei Erfolg heißt es präparieren. Beides ist mühsam.
Der hier vorgestellte Micraster cortestudinarium
(ca. 5 cm) wurde der Kreide abgerungen und freipräpariert. Deshalb sind
auch noch Feinheiten (z.B. Stachelansätze, aufsitzende Bryozoen und Austernansätze zu erkennen. Am Strand findet
man so gut erhaltene Exemplare nicht. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass die
Gezeiten bei einem Tidenhub von bis zu 9 Metern zwei Mal am Tag den unteren
Teil der Nordsee füllen und entleeren – durch den Kanal! So werden
freigespühlte Seeigel schnell Ihrer Schale (Corona) entledigt und bis zur
Unkenntlichkeit abgerollt.
Die freipräparierten Seeigel sind häufig defekt oder
unvollständig. Das vorgestellte Exemplar war das Beste von ca. 30-40 weiteren. Ihr
Joachim Kahlke und Siegfried Taake
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Oktober
2011
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Zweimal haben wir an dieser
Stelle schon Seeigelstachel vorgestellt. Hier nun ein weiteres Exemplar. Es
handelt sich um den Primärstachel des regulären Seeigels Tylocidaris sp.
und stammt aus der Tertiär-Kalkgrube von Dalbyover / Dänemark. Er hat die
beachtlichen Maße von 35mm Länge und 20mm Breite und ist somit sicherlich
größer als der Seeigel selbst gewesen ist. Auf dem rechten Bild sind 2 Warzen
abgebildet an denen Stachel der gezeigten Art sonst
sitzen. Der Flintstein mit den Warzen ist ein Fund aus
früherer Zeit und stammt ebenfalls aus Dalbyover. Sowohl die Seeigelwarzen als
auch dessen Stachel sind seltene Funde und mir sind bisher von dem Sammelort in
Dänemark keine derartigen Funde bekannt. Zum Stechen war der Stachel
sicherlich ungeeignet. Er diente der Fortbewegung und ein vollständiges
Stachelkleid hat wohl auch Fressfeinde abgehalten. Insofern eine Gemeinsamkeit
mit den rezenten Säugetieren wie Igel und Stachelschwein. .......Ihr
Joachim Kahlke und Siegfried Taake
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September
2011
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Dieser sehr gut erhaltene Heterocentrotus
mammillatus stammt vom Roten Meer
aus der Nähe der Stadt Hurghada. Dieses ist ein Fundort, der mittlerweile einen
großen Bekanntheitsgrad hat – nur kann halt nicht jeder mal so eben nach
Ägypten fliegen. Ich habe dieses Exemplar von Herrn Jürgen Engels erworben. Zu
dem Fundort werden wir demnächst noch mehr Seeigel zeigen, begleitet von einen
kleinen Beitrag von Herrn Engels, der sich dort sehr gut auskennt. Die sehr
reichhaltigen Fossilien dort entstammen dem Pleistozän, d.h. in diesem Fall
sind sie ca. 100 000 Jahre alt. Diese Information habe ich der CD von Herrn
Friedhelm Wittkugel entnommen, der sich auch sehr gut mit den Fossilien dieser
Region auskennt. Für die Hardliner, für die
Fossilien mindestens etliche Millionen Jahre alt sein müssen, ist das wohl
nichts. Nach der Festlegung, wonach der Begriff Fossil für Funde gilt, die
älter als 10000 Jahre
sind, sind es aber Fossilien, wenngleich sie aussehen, als wenn sie direkt dem
Roten Meer entnommen sind. Es sind eben noch keine „Versteinerungen“. Dieser
Umstand führt bei Sammlern oftmals am Flughafen (Zoll) zu Problemen, weil
rezente Sachen aus Ägypten nicht ausgeführt werden dürfen. Trick der Profis:
Gesteinsreste nicht entfernen und Fotos von den Sammelstellen machen, um sie
gegebenenfalls am Flughafen vorweisen zu können. Ihr
Joachim Kahlke und Siegfried Taake
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August
2011
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Den 4 strahligen Galerites von Herrn Hans-Ulrich Renner (siehe dazu auch unter "Gäste-Funde 2011" haben wir zum "Monats-Igel August 2011" ausgewählt! Es ist sehr selten, dass ein so gut gezeichnetes Exemplar gefunden wird und daher möchten wir dieses Exemplar auch an dieser Stelle würdig vorzeigen. Herrn Renner gilt unser Dank dafür, dass er uns den super 4-Strahler zum Ablichten zugeschickt hat! ...so einen würde nicht jeder aus der Hand geben!! Nochmals recht herzlichen Dank dafür!
Wir
wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg beim Seeigel Sammeln....
Joachin Kahlke und S. Taake
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Juli
2011
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Wer
schon immer einmal wissen wollte, wie ein fossiler Seeigel von Innen aussieht,
hier ein Beispiel. Eine Echinocorys sulcata von Dalbyover , wie man sie normalerweise
liegen lässt, weil sie defekt ist. Bei diesem Exemplar ist aber die Spitze
abgeschlagen und es zeigt sich eine interessante Struktur. Ein Teil besteht
noch aus Kalk und ein anderer Teil ist bereits zu Flintstein geworden. Dieser
Flintstein weist eindeutig eine fünfstrahlige Struktur auf und bildet so den
prinzipiellen Aufbau des Seeigels nach. Ob das ein Zufall ist, oder mit dem Gehäuse
des Seeigels im Zusammenhang steht, kann ich nicht sagen. Jedenfalls fanden wir
es interessant und wollten es hier kurz vorstellen.
Joachim Kahlke und Siegfried
Taake
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Juni
2011
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Wer
sich längere Zeit mit fossilen Seeigeln beschäftigt, kommt letztlich
nicht an den rezenten Seeigeln vorbei. Es muss ja nicht der Schwerpunkt der
Sammlung werden, aber zum Vergleich und zum Studium der Details eignen sie sich
doch sehr gut.
Wir
zeigen oben in der Mitte ein kleines Exemplar von Psammechinus milliaris, wie sie z.B.
am Limfjord häufig zu finden sind. Das besonder hier dran – der aufmerksame
Leser wird’s bereits entdeckt haben – ist die Fehlwüchsigkeit des Seeigels; es
ist ein sogn. Vierstrahler (ausführlicher Bericht erfolgt demnächst unter „Besondere Funde“).
Auch an den Stränden des Atlantiks (z.B. Kanaren),
von Nord- oder Ostsee oder des Mittelmeers lassen sich Gehäuse von
unterschiedlichen Arten aufsammeln. Hin und wieder kann es vorkommen, dass sie
noch extrem stark riechen, weil sich noch verwesende Weichteile in Inneren
befinden. Mein Tipp: ein paar Wochen in ein geschlossenes Glas mir Spiritus
legen und dann lange (!) in der Sonne trocknen. Das kann bei mir schon mal ein
bis zwei Sommer dauern. Aber dann hat man schöne Ansichtsexemplare, die neben
den fossilen Seeigeln eine schöne Bereicherung der Sammlung darstellen.
Joachim Kahlke
und Siegfried Taake
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Mai
2011
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Unter
der Rubrik „Besondere Funde“ werden wir demnächst einen Beitrag über Seeigel
mit Spuren auf der Oberfläche zeigen. Hier schon einmal ein Vorgeschmack.
Dieses Exemplar hat zwei Besonderheiten. Erstens handelt es sich um ein hohles
Gehäuse, das am Strand gefunden wurde. Es grenzt schon an ein Wunder, dass es
dabei nicht zerbrochen ist. Zum zweiten sind merkwürdige Muster auf der
Unterseite zu erkennen. Ob es sich um Wurmgänge handelt, kann ich nicht
beurteilen. Dafür braucht es dann doch den Experten. Derartige Muster sind aber
nicht so selten. Man sollte also jedes gefundene Exemplar genau in Augenschein
nehmen.
Es
handelt sich übrigens um eine Echinocorys obliqua, wie sie am Limfjord
in Dänemark ziemlich häufig zu finden sind.
PS:
Nach Aussage von Herrn Dr. Chr. Neumann, vom Museum für Naturkunde in Berlin,
handelt es sich in der Tat um Spuren von Ringwürmern (Polychäten, Spionidae,
Caulostrepsis). Jeder Interessierte möge mit diesen Informationen weiter
recherchieren.
Joachim Kahlke
und Siegfried Taake
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April
2011
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Nebenstehend sehen Sie einen Seeigelsteinkern der Gattung
"Echinocorys".
Ein sehr schönes Exemplar einer fossilen Wasserwaage von der Seite aus gesehen.
Unten ist eine Fremdanhaftung; nach oben hin ist ein Teil in Schalenerhaltung;
der dunkle Bereich zeigt einen Teil des Flintsteinkerns; der durchleuchtete,
obere Bereich zeigt die aus Calzedon bestehende Kuppel, auf der noch einige
helle Schalenreste zusehen sind.
Ein Fund der Art kommt selten vor. Um so eine fossile Wasserwaage /
Igelsteinkern noch mehr genießen zu können, sollte der Seeigel der Sonne
entgegen gehalten werden, aber bitte wegen der Sonnenstrahlung dabei vorsichtig
sein.
…und dann sollte jeder den ersten Anblick / Durchblick richtig genießen!
Von ganzem Herzen wünsche ich jedem einen solchen Fund!
Ihr Siegfried Taake und Siegfried
Taake
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März
2011
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Im Juli 2010 hatten wir
einen regulären Seeigel aus dem Jura der Normandie-Küste (Lion sur Mere,
Bathonium) gezeigt (Hemicidaris). Die sind dort mittlerweile ziemlich
selten zu finden, weil die Zahl der Sammler ständig zunimmt. Noch seltener sind
– nach unseren Sammelerfahrungen – Exemplare der Art Polycyphus normanni. Das
mag aber vielleicht auch an der Größe liegen. Das abgebildete Exemplar misst
gerade mal 11,5 mm. Wir haben an mehreren Sammeltagen (das heißt am Ärmelkanal
immer einige Stunden Sammeln um die Zeit des
Niedrigwassers herum; also insgesamt ca. 12 bis 15 Stunden Suchen mit zwei
Personen) gerade mal vier Exemplare gefunden. Zum Vergleich: von Hemicidaris
haben wir ca. 8 Exemplare gefunden. Und wen es interessiert: Parallel haben wir
mehr als 6000 (Sechs Tausend!) Brachiopoden aufgesammelt und begutachtet. Diese
Zahl geht aber nur auf mein Konto, weil meine Frau sich geweigert hatte, sich
damit zu belasten.
Joachim Kahlke
und Siegfried Taake
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Februar
2011
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Als Seeigel des Monats
Dezember 2010 hatten wir einen Micraster sp. mit anliegenden Stacheln
abgebildet. Hier zeigen wir nun eine kleine Auswahl von Stacheln regulärer
Seeigel. Sie sind wesentlich größer, weil sie auch eine andere Aufgabe haben.
U. a. dienen sie dem Seeigel zur Fortbewegung auf dem Meeresgrund („Stelzen“).
Die Fotos 1 und 2 zeigen einen rezenten Seeigel (Cidaris sp.) aus dem
Mittelmeer und es zeigt sich schon hier, dass die Stacheln ähnliche Ausmaße
haben wie der kleine (ca. 1,2 cm) Seeigel selbst. Bei den großen Stacheln
spricht man von Primärstacheln, bei den kleineren drum herum von
Sekundärstacheln. Außerdem besitzen Seeigel noch die Pedicellarien. Das sind
kleine zangenartige Gebilde, die die Seeigel zur Fortbewegung und Verteidigung
einsetzen (Gift). Diese liegen aber selten fossil vor. Bild drei zeigt
Cidaris-Stacheln aus dem Pliozän Rhodos` und Bild vier Cidaris-Stacheln von
Villers sur Mere (Jura, Frankreich). Dazwischen liegen immerhin ca. 160 Mio. Jahre
und die Änderungen sind minimal. Offensichtlich ein Erfolgsmodell. Neben den Stacheln sind
Gehäuseplatten dargestellt, auf denen diese gesessen haben. Diese Platten sind
wesentlich häufiger zu finden als vollständige Gehäuse. Fossile Cidaris-Gehäuse
mit ganzem Stachelkleid, wie sie zurzeit häufig auf Messen angeboten werden
(150,- bis 200,- Euro), sind meistens aus Einzelteilen zusammengeklebte
Exemplare. Das ist o.k., wenn man es denn weiß und einem nicht vorgegaukelt
wird, das Fossil sei so gefunden worden.
Joachim
Kahlke und Siegfried Taake
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Januar
2011
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Abb.
1
Abb. 2
Wir beginnen das neue Jahr
mit einem gewöhnlichen Seeigel aus dem Geschiebe, einem Galerites vulgaris. Das Außergewöhnliche an diesem Exemplar ist der
honiggelbe Flintstein (siehe Abb. 1), der zum Teil wahrscheinlich durch Sandsturm glänzend
poliert wurde, so dass man meinen könnte, es läge ein Seeigel als Bernstein
vor. Das ist aber bezügliche der Entstehungsgeschichte der beiden Fossilien
(Bernstein + versteinerter Seeigel) nicht möglich. Die Farbe kommt
wahrscheinlich durch einige Fremdstoffe (? Eisen, Kupfer), die im Flintstein
(Siliziumdioxid) in Spuren enthalten sind. Abb. 2 zeigt eine Vielzahl von
Versteinerungs-Farbbildungen, wobei jedoch ein honiggelber
Steinkern schon als etwas ungewöhnlich hervor sticht.
Weiteres
zu den Galeriten finden Sie auf der Seite: > Der
"Galerites" und seine Varianten <
Viel
Erfolg beim Seeigelsteinkerne Sammeln im Jahr 2011 wünschen Joachim
Kahlke und Siegfried Taake
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