Der "Micraster" und seine Varianten
 

>>   zurück zum Inhaltsverzeichnis bzw. zur Themenübersicht   <<

 

 

 
 



Abbildungen von links nach rechts:
1.Bauchansicht, links Mund u. After am seitl.,rechten Rand
2. Seitenansicht
          3. Draufsicht

Seeigelsteinkerne und Schalenerhaltungen der Gattung
"Micraster"
umgangssprachlich
auch "Herz-Igel" genannt

>>> zurück zur Übersicht
der Seeigel-Gattungen
<<<


>>> Eigene Seeigel-Funde an
Beispielen selbst bewerten <<<

1  2
3  4  5


Abb. 1:
 "Herzigel"-Gehäuse wie man sie heute am Strand findet; sie gehören allerdings nicht zur Gattung der Micraster (weiteres zu Abb. 1 finden sie unter Literaturhinweise - auf dieser Seite ganz unten) es soll lediglich ein Beispiel dafür sein, dass es auch heute noch lebendige Arten in Herz-Bildung gibt!
Die Schalen der gezeigten Exemplare (Abb. 1) sind sehr, sehr zerbrechlich!
Der größte Igel auf Abb. 1 ist 44 mm lang und 32 mm hoch. Der kleinste Igel ist 23 mm lang und 18 mm hoch.


Abb. 2-5:
"Micraster" in verschiedenen Größen und Erhaltungen.

Micraster
"
Ein Herz von einem Seeigel"

Herzseeigel – so nennen die Sammler übergreifend Seeigel, die in der Form an ein Herz erinnern. Das sind aber nicht nur Micraster! Schaut man in die Literatur, so haben viele Arten eine Herzform. Micraster ist allerdings bei uns im Norden wohl der häufigste. Er ist ein typischer Kreide-Seeigel und relativ groß. Im Geschiebe sind sie allerdings selten. Der Grund mag in der dünnen Schale liegen, die einer Erhaltung im Wege stand. Sieht man sich z.B. in Oberkreide-Gruben (Campan) wie Höver und Misburg um, so findet man Micraster häufig. Oftmals aber verzogen oder defekt (dünne Schale). Die beiden anderen häufigen Seeigel der Oberkreide bei uns (Echinocorys und Galerites) eigneten sich aufgrund der Form und der Schalenstärke offenbar besser für die Überlieferung. Micraster treten in mehren Arten auf. Will man seinen Fund genau bestimmen, sollte man die entsprechende Literatur (s. Liste) zu Rate ziehen. Bei abgerollten Exemplaren im Geschiebe ist meistens eine Art-Bestimmung nicht mehr möglich. Dann heißt er halt Micraster sp. Besonders bei abgerollten Exemplaren ist eine Verwechslung mit dem ähnlichen Cardiaster  möglich. Aber das Äußere sollte nicht täuschen. Während der Micraster zur Ordnung der Spatangoida gehört, ist Cardiaster der Ordnung Holasterida zugehörig und ist somit näher verwandt mit Echinocorys, Offaster, Galeola, Infulaster und Hemipneustes. Eine Übersicht über die Klasse der Echinoida (=Seeigel) wird gut dargestellt in John W. Murray (s. Lit.-Liste). Aber egal welchen Herzseeigel man findet, im Geschiebe ist es immer etwas Besonderes und ein Grund zum Feiern.

 Quellenverzeichnis / Literaturauswahl / Literaturtipps:
(Auswahl) zur Bestimmung von fossilen Seeigel-Arten (nicht nur Micraster)

-
Arbeitskreis Paläontologie Hannover (2005): Fossilien aus dem Campan von Hannover. 94 Seiten. Viele Fotos.
-
Ham, van der Raymond, u. a. (1987): Zeeegels uit het Krijt en Tertiair van Maastricht, Luik en Aken (Holländische Ausgabe).
  91 Seiten. Viele Bilder. Publicaties van het Natuurhistorisch Genopschap in Limburg. Maastricht.
-
Ham, van der Raymond, u. a. (2006): Zee-Egels uit het Vuursteeneluvium van Hallembaye (Montagne Saint-Pierre). 59 Seiten.
  Viele Bilder. Staringia 12. Nederlandske Geologische Vereniging. Delft.
-
Kutscher, Manfred ( 2003): Erratica. Monographien zur Geschiebekunde. Band 5. 43 Seiten. Viele Bilder.
  Verlag Dr. Frank Rudolph. Wankendorf.
-
Murray, John W. (Hrsg.) (1990): Wirbellose Makrofossilien. Ein Bestimmungsatlas. 266 Seiten. Viele Bilder.
  Ferdinand Enke Verlag. Stuttgart.
-
Owen, Ellis & Smith, Andrew B. (1991): Kreide-Fossilien. Ein Bestimmungsatlas der Fossilien des Chalk.
  Englische Übersetzung von Jens Lehmann.152 Seiten. Viele Bilder. Goldschneck-Verlag. Korb.
-
Richter, Andreas E. (1991): Handbuch des Fossiliensammlers. Ein Wegweiser für die Sammlerpraxis. 461 Seiten. Viele Bilder.
  Verlag Franckh-Kosmos. Stuttgart.
-
Rudolph, Frank & Bilz, Wolfgang ( 2000): Geschiebefossilien. Teil 2: Mesozoikum. Fossilien. Sonderheft 14. 64 Seiten. Viele Bilder.

Zu Micraster bzw. rezente Herzigel =  Abb. 1- 2:  "Herzigel"-Gehäuse wie man sie heute am Strand findet heißen:
"Echinocardium fenauxi" - sie gehören nicht zu den Micrastern, aber zur Ordnung der Spatangoidea wie Micraster. In folgendem Buch findet man mehr darüber:
- Heinke Schultz (2005): Sea Urchins. 484 Seiten. Sehr viele Bilder. (Englischsprachige Ausgabe). Selbstverlag, Hemdingen.


>>>  
zurück zum Seitenanfang  <<<                     >>>  zurück zu den Gattungen  <<<

 

 

 

 
>>   zurück zum Inhaltsverzeichnis bzw. zur Themenübersicht   <<