Bild 1:
Das erste Stück stammt von Lardos, einer Fundstelle auf der griechischen Insel Rhodos (L =
97 mm; bei der Größe geben wir meist nur ein Maß an, weil es sich hier nicht um
eine detaillierte Beschreibung handelt. Der Leser soll sich eine ungefähre
Vorstellung der Fossilgröße machen. Dazu genügt ein Längenmaß.). Es zeigt zwei
Muscheln (Pecten) in Schalenerhaltung mit einem Steinkern einer
Turmschnecke. Bei Steinkernen ist die Bestimmung immer eine etwas schwierige
Sache, da man nur den Innenabdruck des Tieres hat und einem die äußeren
Merkmale nicht zur Verfügung stehen. Uns soll das hier nicht weiter stören,
weil das Hauptaugenmerk nicht auf der Benennung der Fossilien liegt. Die Pecten
sind offensichtlich noch nicht ausgewachsen; von der Fundstelle aus dem
Pliozän/Pleistozän (ca. 1,5 bis 2 Mio. Jahre) sind handtellergroße Stücke keine
Seltenheit.
Bilder 2a
- b: Auch das zweite Stück ist
von der Art nicht selten. Es handelt sich um den Seeigel Echinocorys
sulcata von Dalbyover in Dänemark aus dem Danium (ca. 63 Mio.).Im
anhaftenden Kalk befinden sich viele Stücke von einer Seelilie, die an dem
Fundort ebenfalls häufig vorkommen – nur nicht in der Dichte. Die Seelilien
gehören wie die Seeigel und die Seesterne zu den Stachelhäutern und sind in der
Regel ebenfalls fünfstrahlig aufgebaut. (L = 70 mm).
Bild 3:
Zwei von dem Fundort am
Limfjord häufige Fossilien haben sich zusammen getan: ein Seeigel
Echinocorys sp. und eine Auster Pycnodonte vesicularis. Der
Seeigel als Flintsteinkern mit Schalenresten und die Auster als reine
Schalenerhaltung. Das Alter ist ebenfalls das Danium (63 Mio. Jahre). Der
Anhang sp. (speciales) besagt übrigens, dass die Art dem Verfasser nicht
bekannt ist, oder dass das Fossil nicht mehr bestimmbar ist. Lediglich die
Gattung kann eindeutig genannt werden. Zusammengehalten werden die beiden durch
Daniumkalk (L = 66 mm).
Bilder 4a
- b: Der folgende Seeigel Hemicidaris
sp. ist eingebettet in ein Gemenge aus Korallenresten und
Brachiopoden. Es stammt von der Juraküste der Normandie (Lion
sur mere) (ca. 165 Mio.) und wurde von mir nicht weiter präpariert, gerade um
einmal zu zeigen, wie die Seeigel dort vorgefunden werden: nicht isoliert
liegend, sondern eingebunden in solch ein Gemenge anderer Fossilien, wobei die
Brachiopoden an dem Fundort sehr häufig sind. (L = 50 mm, Seeigel: L = 20 mm).
Bilder
5a - b - c: Das fünfte Fundstück
entstammt einer Versteigerung und ich weiß nur, dass es aus Italien kommt. Es handelt sich um einen Seeigel der Gattung Scutella (L = 67
mm). Diese sehr flachen Seeigel (Höhe ca. 10 mm) werden in Nordamerika als
Sanddollar bezeichnet. Bei näherer Betrachtung entdeckte ich auf der Unterseite
ein offensichtlich noch nicht ausgewachsenes Exemplar (juv. L = 11 mm). Ob es
sich um dieselbe Gattung handelt, kann ich nicht sagen, halte es aber aufgrund
der großen Nähe für wahrscheinlich.
Bilder 6a
- b - c: Eine Auster (Pycnodonte) vom
Limfjord hatten wir schon. Diese Halbschale hat aber etwas besonderes, denn mitten in dem weißen Daniumkalk steckt ein kleiner Haizahn, der erst
zu Hause nach einer längeren Präparation zutage kam (L = 57 mm, Haizahn: L = 9
mm). Es handelt sich um den Sandhai Odontaspis, der erstmal in der
Oberkreide auftaucht und bis heute in den Meeren zu finden ist. Keiner der
Sammler, die wir kennen und gefragt haben (Dänen und Deutsche), hat jemals
einen solchen Fund gemacht. Insofern ist dieses schon ein nicht alltägliches
Exemplar.
Bilder 7a
- b: Auch eine Pecten
hatten wir schon. Diese hier stammt ebenfalls von Rhodos und
ihr haftet neben Gesteinsresten im Inneren eine kleine Pecten an (L = 65
mm; kl. Pecten: L = 19 mm). Altersmäßig entspricht sie dem ersten
Fundstück.
Bilder 18a
- b: Brachiopoden sind an
bestimmten Orten auf Kreta nicht selten. Bei diesem Exemplar
stellte sich bei der Präparation heraus, dass sich seitlich ein kleiner
regulärer Seeigel befindet (L= 30 mm; Seeigel: L = 4,5 mm). Über Gattung und
Art der beiden Fossilien haben wir bisher nichts erfahren können.
Bilder 9a
- b: Ein Bruchstück eines häufigen
Seeigels (Echinocorys sp.), das man normalerweise nicht aufhebt. Man sollte es aber dennoch tun und
in Augenschein nehmen. Denn dieses Stück beinhaltet in Inneren den Rest eines
regulären Seeigels (Phymosoma sp.) (L = 36 mm). Reguläre Seeigel sind im
Danium des Limfjord ziemlich selten. Und in dieser Kombination sicherlich
besonders. Es zeigt sich hier wieder eine alte Sammlerweisheit: ...kein Fossil
sollte ohne genaue Betrachtung liegengelassen werden – auch wenn es manchmal
mühsam ist!
Bilder
10a - b, 11 u. 12: Die nächsten drei Beispiele
stammen wieder von Rhodos. Schnecken und Muscheln sind dort an
bestimmten Fundstellen häufig (s. unseren Beitrag über Rhodos hier). Wenn man
beim Reinigen und Präparieren der Fossilien vorsichtig zu Werke geht, gelingen
einem solche Funde, wie hier dargestellt: Schnecken und Muscheln haften noch
aneinander (L von 40 mm bis zu 3 mm) und zeigen die Vielfalt der Fossilien auf.
Bild 13:
Zum Schluss ein Klassiker:
eine Mücke in einem baltischen Bernstein. Beim Bernstein
handelt es sich um gehärtetes Harz von Bäumen des Eozäns (es gibt auch aus
anderen Epochen Bernstein, das ist hier aber nicht unser Thema). Dieses Stück
war Bestandteil eines kleinen Beutels Bernstein, den wir auf dem Flohmarkt
erworben haben. Fundort ist also unbekannt. (L = 14 mm; Mücke: L = 5mm).
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