Besondere Fossilien-Funde  -  Teil 2   
 

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Einzelfundstücke mit mehreren Fossilien
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Abb. 1


Abb. 2a - b


Abb. 3


Abb. 4a - b


Abb. 5a - b - c


Abb. 6a - b - c


Abb. 7a - b


Abb. 8a - b


Abb. 9a - b


Abb. 10a - b


Abb. 11 und 12


Abb. 13

Bild 1: Das erste Stück stammt von Lardos, einer Fundstelle auf der griechischen Insel Rhodos (L = 97 mm; bei der Größe geben wir meist nur ein Maß an, weil es sich hier nicht um eine detaillierte Beschreibung handelt. Der Leser soll sich eine ungefähre Vorstellung der Fossilgröße machen. Dazu genügt ein Längenmaß.). Es zeigt zwei Muscheln (Pecten) in Schalenerhaltung mit einem Steinkern einer Turmschnecke. Bei Steinkernen ist die Bestimmung immer eine etwas schwierige Sache, da man nur den Innenabdruck des Tieres hat und einem die äußeren Merkmale nicht zur Verfügung stehen. Uns soll das hier nicht weiter stören, weil das Hauptaugenmerk nicht auf der Benennung der Fossilien liegt. Die Pecten sind offensichtlich noch nicht ausgewachsen; von der Fundstelle aus dem Pliozän/Pleistozän (ca. 1,5 bis 2 Mio. Jahre) sind handtellergroße Stücke keine Seltenheit.
 

Bilder 2a - b: Auch das zweite Stück ist von der Art nicht selten. Es handelt sich um den Seeigel Echinocorys sulcata von Dalbyover in Dänemark aus dem Danium (ca. 63 Mio.).Im anhaftenden Kalk befinden sich viele Stücke von einer Seelilie, die an dem Fundort ebenfalls häufig vorkommen – nur nicht in der Dichte. Die Seelilien gehören wie die Seeigel und die Seesterne zu den Stachelhäutern und sind in der Regel ebenfalls fünfstrahlig aufgebaut. (L = 70 mm).


Bild 3: Zwei von dem Fundort am Limfjord häufige Fossilien haben sich zusammen getan: ein Seeigel
Echinocorys sp. und eine Auster Pycnodonte vesicularis. Der Seeigel als Flintsteinkern mit Schalenresten und die Auster als reine Schalenerhaltung. Das Alter ist ebenfalls das Danium (63 Mio. Jahre). Der Anhang sp. (speciales) besagt übrigens, dass die Art dem Verfasser nicht bekannt ist, oder dass das Fossil nicht mehr bestimmbar ist. Lediglich die Gattung kann eindeutig genannt werden. Zusammengehalten werden die beiden durch Daniumkalk (L = 66 mm).


Bilder 4a - b: Der folgende Seeigel
Hemicidaris sp. ist eingebettet in ein Gemenge aus Korallenresten und Brachiopoden. Es stammt von der Juraküste der Normandie (Lion sur mere) (ca. 165 Mio.) und wurde von mir nicht weiter präpariert, gerade um einmal zu zeigen, wie die Seeigel dort vorgefunden werden: nicht isoliert liegend, sondern eingebunden in solch ein Gemenge anderer Fossilien, wobei die Brachiopoden an dem Fundort sehr häufig sind. (L = 50 mm, Seeigel: L = 20 mm).


Bilder 5a - b - c: Das fünfte Fundstück entstammt einer Versteigerung und ich weiß nur, dass es aus Italien kommt. Es handelt sich um einen Seeigel der Gattung
Scutella (L = 67 mm). Diese sehr flachen Seeigel (Höhe ca. 10 mm) werden in Nordamerika als Sanddollar bezeichnet. Bei näherer Betrachtung entdeckte ich auf der Unterseite ein offensichtlich noch nicht ausgewachsenes Exemplar (juv. L = 11 mm). Ob es sich um dieselbe Gattung handelt, kann ich nicht sagen, halte es aber aufgrund der großen Nähe für wahrscheinlich.


Bilder 6a - b - c: Eine Auster
(Pycnodonte) vom Limfjord hatten wir schon. Diese Halbschale hat aber etwas besonderes, denn mitten in dem weißen Daniumkalk steckt ein kleiner Haizahn, der erst zu Hause nach einer längeren Präparation zutage kam (L = 57 mm, Haizahn: L = 9 mm). Es handelt sich um den Sandhai Odontaspis, der erstmal in der Oberkreide auftaucht und bis heute in den Meeren zu finden ist. Keiner der Sammler, die wir kennen und gefragt haben (Dänen und Deutsche), hat jemals einen solchen Fund gemacht. Insofern ist dieses schon ein nicht alltägliches Exemplar.


Bilder 7a - b: Auch eine
Pecten hatten wir schon. Diese hier stammt ebenfalls von Rhodos und ihr haftet neben Gesteinsresten im Inneren eine kleine Pecten an (L = 65 mm; kl. Pecten: L = 19 mm). Altersmäßig entspricht sie dem ersten Fundstück.


Bilder 18a - b: Brachiopoden sind an bestimmten Orten auf Kreta nicht selten. Bei diesem Exemplar stellte sich bei der Präparation heraus, dass sich seitlich ein kleiner regulärer Seeigel befindet (L= 30 mm; Seeigel: L = 4,5 mm). Über Gattung und Art der beiden Fossilien haben wir bisher nichts erfahren können.


Bilder 9a - b: Ein Bruchstück eines häufigen Seeigels (
Echinocorys sp.), das man normalerweise nicht aufhebt. Man sollte es aber dennoch tun und in Augenschein nehmen. Denn dieses Stück beinhaltet in Inneren den Rest eines regulären Seeigels (Phymosoma sp.) (L = 36 mm). Reguläre Seeigel sind im Danium des Limfjord ziemlich selten. Und in dieser Kombination sicherlich besonders. Es zeigt sich hier wieder eine alte Sammlerweisheit: ...kein Fossil sollte ohne genaue Betrachtung liegengelassen werden – auch wenn es manchmal mühsam ist!


Bilder 10a - b, 11 u. 12: Die nächsten drei Beispiele stammen wieder von Rhodos. Schnecken und Muscheln sind dort an bestimmten Fundstellen häufig (s. unseren Beitrag über Rhodos hier). Wenn man beim Reinigen und Präparieren der Fossilien vorsichtig zu Werke geht, gelingen einem solche Funde, wie hier dargestellt: Schnecken und Muscheln haften noch aneinander (L von 40 mm bis zu 3 mm) und zeigen die Vielfalt der Fossilien auf.


Bild 13: Zum Schluss ein Klassiker: eine Mücke in einem baltischen Bernstein. Beim Bernstein handelt es sich um gehärtetes Harz von Bäumen des Eozäns (es gibt auch aus anderen Epochen Bernstein, das ist hier aber nicht unser Thema). Dieses Stück war Bestandteil eines kleinen Beutels Bernstein, den wir auf dem Flohmarkt erworben haben. Fundort ist also unbekannt. (L = 14 mm; Mücke: L = 5mm).

Wir haben noch viel mehr Fundstücke, in denen mehrere Fossilien enthalten sind. Aber wir meinen, dass diese kleine Auswahl reichen sollte, bei den Sammlern Interesse zu wecken, auch bei gewöhnlichen Funden einmal etwas genauer hinzusehen und Besonderheiten zu entdecken. Auf Quellenangeben verzichten wir hier und verweisen auf unser allgemeines Verzeichnis.
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