Teil 3  "alltägliche Funde" eines Tages an der Ostsee
 

 >>   zurück zum Inhaltsverzeichnis bzw. zur Themenübersicht   << 

 

 

 



Geschiebesammeln an der Ostsee

Kurzbericht über einen ganz normalen Sammeltag

Wenn man sich als Laie einmal ein Museum oder eine Ausstellung über Geschiebefunde (z.B. in Lübeck, Kiel, Flensburg) ansieht, so sollte man berücksichtigen, dass die Funde meistens über eine lange Zeit zusammengetragen wurden und nicht an einem Tag zu finden sind.

Ich möchte hier einmal zeigen, was realistischerweise mit zwei Personen innerhalb von 4 Stunden gefunden werden kann (28. 6. 2011, Strand zwischen Johannestal und Heiligenhafen an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste (Geschiebe, Steilküste)).

             

1a-f: Sechs Seeigel der Art Echinocorys obliqua (rechtes Exemplar in Schalenerhaltung (im Geschiebe eher seltener), sonst Flintsteine)(Tertiär).

2a-b: Zwei Echinocorys obliqua (erstes Exemplar mit fossiler Wasserwaage; 3a-b: zwei Seeigel der Art Galerites vulgaris (links Steinkern, rechts Schalenerhaltung)); 4: großer Seeigelstachel (Cidaris).

5: Trilobit (Art noch nicht bestimmt) (?Ordovicium/Silur); 6-7: zwei Stücke von Endoceras sp. (vermutlich Silur, ?Gotland); 8: eine unbestimmte Koralle (Silur);  9: Faxekalk (Tertiär, Faxe in Dänemark);
10: Schwamm Aulaxinia sulcifera (Oberkreide); 11: Skolithensandstein (Unterkambrium).

12a-c: Drei Bruchstücke von Belemnitenrostren (Oberkreide); 13a-c: drei Schwämmchen  der Art Porosphaera globularis (Oberkreide).

Man sieht also, es ist immer noch etwas zu finden, wenn auch die Museumsstücke Ausnahmen sind. Bestimmte Funde wie z.B. Faxekalk, Skolithensandstein, Echinocorys, Belemnitenrostren und die kleinen Kugelschwämme sind relativ häufig. Ein vollständiger Galerites in Schalenerhaltung oder ein rel. großes Trilobitenschwanzstück ist dagegen nicht jedes Mal dabei. Die Möglichkeiten, viele Fossilien aus den unterschiedlichsten Zeiten zu finden, sind natürlich im Geschiebe einmalig. Das gibt kein anderer Aufschluss her. Der Nachteil liegt auf der Hand: durch den Gletscher-Transport und durch die Wellen am Strand sind die meisten Stücke abgerollt. Von Vorteil ist dagegen die Umgebung: An der Ostsee am Strand zu laufen ist deutlich angenehmer, als in Gruben wie z.B. Höver, Misburg, Faxe oder Dalbyover zu schwitzen. Aber vielleicht sollte man das auch gar nicht vergleichen.

___________________________________________________________________________________

>>>  zurück zum Seitenanfang  <<<

 

 

 

 

 
>>   zurück zum Inhaltsverzeichnis bzw. zur Themenübersicht   <<